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Mindener Hansekaufleute (15. Jahrhundert)

Hanse-Kaufleute vor den Toren der Stadt Minden.

Die Darstellung eines Trecks von Hansekaufleuten erinnert daran, dass Minden seine wirtschaftliche Stärke und sein politisches Gewicht im Mittelalter dem Handel verdankte. Grotemeyer illustriert hier kein datierbares Ereignis der Stadtgeschichte, sondern eine strukturelle Entwicklung.

Schon im 11. Jahrhundert hatten sich Fernhändler in der verkehrsgünstig gelegenen Bischofsstadt niedergelassen. Im 14. Jahrhundert schloss sich Minden der Hanse an, einem Bund norddeutscher Städte, der ein Netz von Handelsrouten, Kontoren und internationalen Beziehungen aufbaute. Diese Infrastruktur bot den Händlern Schutz und Rechtssicherheit auf ihren Reisen.

Auch wenn Minden in der Hanse eine bescheidene Rolle spielte, ließen sich doch zahlreiche Mindener Bürger vor allem im Ostseeraum nieder, den die Hanse kontrollierte. Nach der Entdeckung des Seewegs nach Indien verlagerten sich die internationalen Handelsströme und der Hansebund verlor im 16. Jahrhundert an Bedeutung.

Grotemeyer zeigt den nach Süden ziehenden Wagentreck vor dem imposanten Panorama der mittelalterlichen Stadt Minden. Die Darstellung des Auszugs vermittelt die Vorstellung von Geschäftigkeit, Weitläufigkeit und bringt eine gewisse Dynamik in das eigentlich abstrakte Bildthema Hanse. Dieser Eindruck wird unterstützt durch die entschlossene Haltung der Hauptfigur und den Zeigegestus des Kindes, der Aufbruch signalisiert.

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